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Tosca's Kiss

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Jahr: 2004
Verlag: Köln, EMI
Mediengruppe: DVD
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Inhalt

TOSCA'S KISS ist eine Liebeserklärung an das Künstlerleben und die Oper - ein berührender Film über die Kraft der Musik. Wie quietschfidel Rentner auf der Leinwand leben, beweist Daniel Schmids wunderbar aufmerksamer Film 'Il bacio di Tosca'. Er spielt in einem Mailänder Altersheim, der Casa Verdi. Die Bewohner sind alte Primadonnen, Chorsänger und Orchestermusiker, die einmal am Tag zu Gott und Verdi beten, dessen Tantiemen diese Stiftung tragen Casa Verdi, das klingt wie eine Firma, die Erinnerungen ans Opernleben der zwanziger Jahre auswertet. Schmid und sein Kameramann Renato Berta suchen nach anderem als einer Hitparade des Belcanto von Verdi bis Puccini. Sie lassen die Alten die kleinen Beiläufigkeiten der Musikgeschichte erzählen, vorsingen und nacherleben. Der Kuss der Tosca -, das ist, erinnert man sich, eine höhnische Zärtlichkeit, die Tosca dem Polizeipräsidenten, der ihren Geliebten auf dem Gewissen hat, mit einem Dolchstoss erweist. Hier wird die Todesszene mit 'Toscas' Krückstock und Strickjäckchen nachgestellt. Ihr Partner bricht neben der Telefonzelle im Altersheim zusammen. Das ist ein scharf markierter Realismus, komisch und karg, der sich nie über die Hinfälligkeit der Sänger mokiert. Stellen wir uns nur vor, die kommende Generation drehte eine Dokumentation über ein kalifornisches Heim alter Rockstars, dann wird die Ambivalenz der Anteilnahme deutlich.
 
Dieser Film ist auf seine Art einzigartig. Und er ist selber schon historisch. Denn in der Zwischenzeit sind fast 25 Jahre vergangen und alle im Film gezeigten ehemaligen Künstler sicher tot.
Dass besonders Gesangskünstler mitunter darunter leiden, nicht mehr so singen zu können wie früher, wird hier ganz deutlich. Die Menschen in den alten Körpern sind imgrunde noch jung und wollen singen und agieren wie früher ..., aber das Alter fordert seinen Tribut. Dennoch bewahren sie ihre Würde, so gut es geht. Und so manche Gesangseinlage ist sehr beeindruckend! Diese Sänger waren - mit Ausnahme von Sara Scuderi, eine Art Hauptdarstellerin im Film - keine Stars, haben aber überall auf der Welt gesungen und können herrlich erzählen.
Daniel Schmid gelingt es, die Lebenswelt dieser Vergänglichkeit von Kunst und Gesang in der Casa di Riposo in Mailand einzufangen und weiter zu vermitteln. Ein Dank den Bewohnerinnen und Bewohnern, dass sie es zugelassen haben, dass sie uns einen Blick auf ihre immer noch jungen Emotionen haben werfen lassen, Emotionen, die durch Musik hervorgerufen werden - heute genauso wie ehedem.
 

Details

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Medienkennzeichen: ZDSali
Jahr: 2004
Verlag: Köln, EMI
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Sy
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Beschreibung: 1 DVD (87 Min.)
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Schmid, Daniel; Scuderi, Sara
Originaltitel: Il Bacio di Tosca
Fußnote: Sprachen: Italienisch. Untertiel: Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch
Mediengruppe: DVD