Wie wollen wir zusammenleben? Mitten im brandenburgischen Nirgendwo zwischen grünen Wiesen, Techno und Theater beantworten zehn Menschen diese Frage auf ihre eigene Weise. In der Künstlerkolonie Rakete Perelman leben sie ihre Version von Freiheit und Unabhängigkeit - jeder für sich und alle zusammen.
In diese alternative Lebensweise zieht es nun auch Jen (Liv Lisa Fries), die mit Mitte 20 ihre stressige Existenz in Stadt und Modeindustrie hinter sich lassen möchte, um neu anzufangen. Doch die erkämpfte Freiheit ist in Gefahr, denn selbst in der größten gesellschaftlichen und geografischen Peripherie braucht man Geld und zwar dringend, denn die örtliche Bauaufsichtsbehörde setzt ihnen ein Ultimatum. Die Lösung scheint in der Kunst zu liegen, beziehungsweise im Theater. Um die Gemeinschaft zu retten, setzt der Gründer der Rakete, Tobias (Tobias Lehmann), die jährliche Theaterinszenierung gegen alle Widerstände durch. Jen bekommt auch gleich die Hauptrolle in dem Stück, das langsam die Realität überholt und irgendwann den Idealismus der ganzen Gemeinschaft auf eine harte Probe stellt.
"Oliver Alaluukas zeichnet in wunderschönen, breiten CinemaScope-Bildern die Entwicklung der Rakete Perelman aus der Sicht des Neuankömmlings nach. (Er) erzählt konventionell, aber klug von den kleinen Spannungen, die zu großen Verwerfungen führen können. Ganz beiläufig und ohne großes Tamtam ergeben sich Wendepunkte, neue Perspektiven, Überraschungen, die von den Figuren ausgehen. Figuren, denen Alaluukas allen ihren Raum gibt, sich zu entfalten, die er uns nahebringt – und die dann doch im entscheidenden Moment unerwartet agieren. (...) Dann spielt sich vor unseren Augen die Verbindung von Erzählkino und Kreativimpuls ab, die eine Geschichte von innerer Entwicklung und absehbarem Scheitern schildert, dabei aber die Kraft der Bilder, den Blick ins Innere und ins Dahinter, nicht vergisst." (Harald Mühlbeyer, in: Kino-Zeit)