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Im November 2021 erscheint in Moskau ein schmales Buch mit dem Titel M„dchen und Institutionen. Darin erz„hlt die Dichterin und Aktivistin Darja Serenko lakonische Geschichten von den vielen jungen Frauen, die ihr Dasein in den staatlichen Kultureinrichtungen fristen. Es ist eine absurde patriarchale Welt, in der zwar sporadische Solidarit„t der "M„dchen" untereinander, vor allem aber Misogynie, Brokratie und Intrige herrschen, grundiert von anschwellendem autokratischem Rauschen. Mit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine geht die Fiktion in einer pervertierten neuen Wirklichkeit auf. Serenko wird aus politischen Motiven fr 15 Tage inhaftiert. Noch in der Arrestzelle beginnt sie, ihre Erfahrungen und Gedanken in kurze Texte und Prosagedichte zu fassen. Diese Texte mit dem Titel "Ich wnsche Asche meinem Haus" sind eine wtende und schmerzhafte poetische Auseinandersetzung mit der Gewalt, die der Krieg vor allem fr Frauen bedeutet, mit dr„ngenden Fragen von Verantwortung und Schuld, mit Exil, Aktivismus und Widerstand. In Russland k”nnen sie nicht erscheinen. M„dchen und Institutionen. Geschichten aus dem Totalitarismus versammelt Darja Serenkos literarische Erz„hlungen aus der unmittelbaren Vorkriegszeit und ihre mit poetischen Mitteln gefhrte Selbstbefragung nach Kriegsbeginn erstmals in einem Band. Der Zeitenbruch vom 24. Februar 2022, der die Welt vom Vorher trennte, hat auch die Bedingungen ihres Schreibens radikal umgestrzt.