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"Der fremde Ort, die fremde Sprache k”nnen zum Schlupfloch werden. Und das ist Literatur im besten Fall auch: Der verl„sslichste aller Fluchtwege." Was machen fremde Orte mit uns und was machen wir an fremden Orten? Welche Rolle spielen Orte in der Literatur? Das sind einige der Fragen, die sich Antje R vik Strubel beim Schreiben stellt. Erst in der Fremde nehmen ihre Romane Gestalt an. Figuren wie die blaue Frau begegnen Strubel in Gegenden, die ihr fremd sind, an denen sie sich nicht wiedererkennt. Die Romanwelten, die so entstehen, sind mehr als bloáe Abbildungen der Realit„t. Manchmal ist es erst die Orientierungslosigkeit, die ein anderes Sehen erm”glicht, eine Befreiung vom Allt„glichen, Gewohnten, Erlernten. Die Welt steht Kopf. In ihren im Februar 2023 gehaltenen Lichtenberg-Poetikvorlesungen in G”ttingen setzt sich Antje R vik Strubel mit den Voraussetzungen des eigenen literarischen Schaffens auseinander. Sie zeigt, wie aus Lebensgeschichte „sthetisches Material wird, wie sich Erfahrung poetisch bersetzen l„sst und fragt auáerdem danach, wie politisch Literatur heutzutage sein kann oder sogar sein muss. Im Zwiegespr„ch mit groáen Geistern der Literatur erkundet sie die eigenen Pfade, die, wenn das Schreiben gelingt, auf einen Wahrnehmungswandel hinauslaufen und auf die Erweiterung unserer Empathie.